Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat
Das Misereor-Hungertuch 2025/26
„Um Armut zu überwinden, braucht es Zusammenarbeit und strategisches Denken. Aber das reicht nicht. Es braucht mehr als all dies: Es braucht Liebe!“ (Felix Wilfred, Indien)
Klima, Kriege, Populismus und Spaltung der Gesellschaft: Die zahlreichen Krisen und Veränderungen, die wir weltweit erleben, verstärken und überlagern sich gegenseitig. In ihrer Wucht und Gleichzeitigkeit überfordern sie viele Menschen. Was bleibt, wenn die großen Entwürfe zerbröseln? Welcher Grund trägt uns?
Menschenkinder
Diese Fragen zielen mitten in die farbenstarke Szenerie des Hungertuches. Digital als Collage entworfen, auf Leinwand gedruckt, ist das Bild mit Acryl übermalt und Blattgold versehen worden. Die verwendeten Fotos stammen aus Misereor-Partnerprojekten und von der Künstlerin, die mit dem Hungertuch Kinder ins Zentrum stellt und die Kleinen groß aussehen lässt. Unter einem geteilten Himmel, blau und auf der anderen Seite bedrohlich verdunkelt, lebt eine bunte Gruppe von Kindern auf einer Insel, begleitet von einigen Tieren. Alle helfen einander. Offen bleibt: Welches Ereignis hat die Kinder isoliert? Werden Insel und Zelt dem herannahenden Sturm standhalten können?
Unterwegs sein
Das weiß-leuchtende Zelt steht mittig auf einer Grenzscheide. Wie ein Schutz umrandet Gold diese Behausung und erinnert an die biblischen Erzählungen von Gott, der in einem besonderen Zelt seinem Volk durch die Wüste voranzog, unbehaust, unterwegs mit den Menschen. Ein Zelt als mobiles Zuhause auf Zeit, notdürftige Unterkunft für Geflüchtete bietet auch Zuflucht, Hoffnung und „Gott-mit-uns“.
Zukunft ist Wir
Keine Idylle, vielmehr eine kahle Sandbank: Neuland. Junge Menschen entwickeln hier auf der Grenze zwischen Paradies und Katastrophe etwas Neues. Wie in einem Zukunfts-Lab wachsen solidarische Handlungsmuster. Angesichts der bunten Vielfalt ist die Frage nicht: Woher kommst du? Sondern: Wohin gehen wir gemeinsam?
Gemeinsam träumen
Niemand kann auf sich allein gestellt das Leben meistern: „Träumen wir als eine einzige Menschheit, als Kinder der gleichen Erde“ heisst es in der Enzyklika Fratelli Tutti, 6. Es ist nicht möglich, sich für große Dinge zu engagieren ohne innere Beweggründe, die unserem Handeln Sinn verleihen. Wenn die äußeren Wüsten wachsen, weil die inneren Wüsten so groß geworden sind, rufen Krisen zu einer tiefgreifenden inneren Umkehr auf. Auf welchem Grund stehen wir?
Liebe sei Tat
Der Anklage des Bildes steht eine Hoffnungsspur entgegen: Das Zelt ragt in den Himmel wie eine „Antenne der Liebe“, die jeden Notschrei aufnimmt und uns motiviert, das Beste für die Anderen zu wollen. In dieser gegenseitigen Bezogenheit wird ein Wir möglich, das niemanden ausschließt und eine Geschwisterlichkeit, die für alle offen ist.
Künstlerin Konstanze Trommer
Konstanze Trommer, geboren 1953 in Erfurt, erwarb in Halle ein Diplom in Flächengestaltung, ist ausgebildete Multimediafachfrau und arbeitete viele Jahre als Flächendruckdesignerin im VEB Modedruck Gera. Seit 1977 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Im Stil des Fotorealismus und des magischen Realismus verbindet sie Computerkunst in überzeugender Weise mit einem grafischen und malerischen Gesamtwerk. (...) Für Misereor hat sie das 25. Hungertuch gestaltet.
Mehr Informationen über die Künstlerin finden Sie unter konstanze-Trommer.de
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