Misereor will die Fastenzeit nutzen, um auf den nicht-fairen Kaffeekonsum aufmerksam zu machen und Handlungsimpulse zu setzen. Dafür gibt es eine Postkarte, die Kaffeegenießer*innen genau da abgeben können, wo der Kaffee längst fair sein sollte: im Lieblingskaffee, am Automaten bei der Arbeit, in Bildungsstätten usw. Die Adressaten sind die, die Kaffee ausschenken - über den QR Code erhalten sie von uns wertvolle Tipps, wo sie fairen Kaffee herbekommen.
Die Karte können Sie hier kostenlos zu sich nach Hause bestellen.
Der Kaffee ist in Gefahr!
Kaffee leidet unter der Erderhitzung
Die Klimakrise erschwert den Anbau von Kaffee zusehends. Bis Mitte des Jahrhunderts könnte es auf 60 Prozent der derzeitigen Anbauflächen zu heiß sein. Ein Umdenken muss her! Einige Kaffeeplantagen nehmen sich bereits ein Beispiel an agrarökologischen Anbausystemen: Sie bringen mehr Bäume und damit Vielfalt in die Fläche. Ihre Kronen bieten Schatten, Kühlung und Schutz vor Regen und Sturm, ihr Wurzeln schützen den wertvollen Boden. Davon profitieren auch Wildpflanzen, Insekten und andere Tiere, welche wiederum Schädlinge in Schach halten. Das dient nicht nur der Anpassung an die Veränderungen, sondern auch dem Klimaschutz, da mehr Kohlenstoff auf der Fläche in den Bäumen und Böden gebunden werden kann. Doch selbst manche derart bewirtschafteten Standorte kommen bereits an ihre Grenzen. Trotz der Maßnahmen wird es den Pflanzen zu heiß. Damit bricht eine wichtige Einkommensquelle der Bauernfamilien weg. Manche Produzent*innen müssen den Kaffee-Anbau aufgeben, ersetzen Kaffeepflanzen durch andere Kulturen und fällen die Schattenbäume. Manch andere*r Produzent*in erschließt sich neue Flächen zum Anbau von Kaffee und zieht beispielsweise bergauf, wo es noch kühler ist, und und greift damit in die dortigen Ökosysteme ein.
Fairer Kaffee für Mensch und Umwelt
Warum ist es so wichtig, dass wir fairen Kaffee trinken?
Fairer Kaffee ist besser für Mensch und Klima, denn der Faire Handel verspricht, dass bäuerliche Betriebe für agrarökologischen Anbau auch tatsächlich kostendeckende Preise erzielen können. Zusätzlich kann der faire Handel Strukturen schaffen, um die Familien dabei zu unterstützen, das fehlende Einkommen aus den Kaffeebohnen durch neue einkommensschaffende Elemente im Anbausystem auszugleichen.
Leider fordern viele eine Veränderung in der Landwirtschaft, sind aber nicht bereit, dafür einen angemessenen Preis zu zahlen. Haben Sie gewusst, dass nur etwa 6 von 100 Tassen Kaffee, die in Deutschland getrunken werden, fair gehandelt sind? Das sind eindeutig zu wenige, finden wir!